Zur Arbeit
„Werde, der/die Du bist!“
Dieser Lebensimpuls steckt in jedem Menschen, der Wunsch, das eigene Potential, das in der Tiefe der eigenen Person ruht, in die Welt zu bringen. Folgen wir den Zeichen, die im Leben sich vielfach zeigen….

Der schöpferische Kern des Unbewussten
Jede Frage, jedes Problem enthält im Kern einen Wachstumsimpuls. Diese innere schöpferische Kraft lebt in unseren Träumen, in spontanen kreativen Äußerungen; auch in Körpersymptomen spricht unser Inneres zu uns, ruft in die bewußte Wahrnehmung und zur Integration des Verborgenen, um uns selbst näher zu kommen.

Die Erfahrung der Geburt war unsere erste Initiation…
Als wir uns auf den Weg in diese Welt gemacht haben, verließen wir eine Daseinsform (z.B. das Leben im Mutterleib) und wurden in ein neues Leben geboren. Was immer wir während der Schwangerschaft, der Geburt und der frühen Kindheit erlebt haben an Beglückendem und an Schwierigem, prägt unsere Lebensmuster auf einer tiefen, im Körper verankerten Ebene. Im achtsamen Hinhören und Hinspüren erinnert sich die Körperseele und Wandlung wird möglich.

Sich auf den Weg machen
Vom Rhythmus des Atems getragen wenden wir unsere Aufmerksamkeit nach innen und nehmen uns selbst im Leib wahr. Wir spüren die Kraft des eigenen Beweggrundes und unseres Begehrens. (Szene II Fresko)
Was ist der „rote Faden“ deines bisherigen Lebens? Im Gelingen und im Scheitern suchen wir nach dem, was Kraft, Lebendigkeit und ein leibhaftiges Gefühl von Authentizität gibt. (Szene III)
In einem Leibspür- und Beziehungsraum wachsenden Vertrauens darf Verwickeltes sich zeigen, Verwundetes sich offenlegen, darf Ungelebtes und Verborgenes ins Licht treten. (Szene IV und VI)
Je mehr wir in unserer Tiefe lebendig werden, spüren wir, dass uns eine überpersönliche Kraft entgegenkommt, der wir uns anvertrauen können. Im Wagnis der Hingabe an die innere Führung wird ein Leben in Präsenz und innerer Verbundenheit möglich. (Szene VII und VIII)


Im Oktober 2009
„Was bedeutet Heilsein?
Heil ist nicht schon der Mensch,
der der Welt angepasst,
leistungstüchtig und kontaktfähig sein Leben meistert…
Heil ist vielmehr der Mensch in dem Maße,
als er dem heilenden Grund gegenüber offen
und zugleich fähig ist,
seine erneuernden, richtenden und lösenden Kräfte
zuzulassen und ihnen auch zu gehorchen.

Karlfried Graf Dürckheim (1954)


Kurze Erläuterung der Szenenfolge des Freskos der „villa dei misteri“ in Pompeji:

Szene I: Unterweisung
  • Ein in diesen Mysterienkult einführender Text wird gelesen – von einem Kind; die Initiantin lauscht mit Verstand und Herz.
Szene II: Ritualszene
  • Ein „grüner Trieb“, den die Initiantin trug, wird von der Priesterin gereinigt und in die s.g. Schwingenwiege legt, an den Ort, der das Allerheiligste symbolisiert.
Szene III: Begegnung mit der „wilden“Natur
  • Die Initiantin begegnet der Kraft des Ungezähmten, des Widerspenstigen in Gestalt der Tiere und der Panisken (Gefährten des Gottes Pan mit ihren spitzen Ohren), während der junge Selen – Begleiter des Dionysos - die Leier spielt.
Szene IV: Schattenbegegnung
  • Ein Spiegel wird vorgehalten, das bisher Verborgene will ins Licht des Bewusstseins aufsteigen. Die Initiantin weicht zunächst erschreckt zurück, der Selen schaut sie prüfend an.
Szene V: Zentrale Szene
  • Während die Initiantin nicht mehr sichtbar ist, weil sie durch ihre Nacht geht (Nachtmeerfahrt), wacht über ihr das zentrale Götterpaar, die dem Einweihungsweg vorstehen: Dionysos und Ariadne
Szene VI: Rückkehr aus der Unterwelt
  • und Zuwendung zum Allerheiligsten. Kann sie die Verhüllung des Geheimnisses achten?
Szene VII: Hingabe an den Geist
  • Sie gibt sich hin in den Schoß der großen Weiblichkeit in Gestalt der Priesterin, bereit, die Erweckung vom Engel zu empfangen.
Szene VIII: Kosmischer Tanz
  • In ihr haben die Gegensätze zur Mitte gefunden, sie bewegt sich und wird bewegt im harmonischen Wechselspiel der Kräfte.
  Livia
  Vorbereitung
 Szene 8
  Szene 7
  Szene 6
  Szene 5
  Szene 4
  Szene 3
 Szene 2
Szene 1